Auch im Winter wollen Hunde an die frische Luft und Gassi gehen. Wenn die Sonne scheint und die Strahlen auf der Schneedecke glitzern kann das für Mensch und Tier durchaus ein Vergnügen sein. Sobald es jedoch zu gefrieren beginnt, drohen unseren Vierbeinern neue Gefahren an den Pfoten: Streusalz, Rollsplitt und scharfkantiges Eis!
Unsere Tipps gegen wunde Pfoten in der kalten Jahreszeit:
Besonders in urbanen Gebieten wird Streusalz und/oder Rollsplitt eingesetzt. Aus Gründen des Umweltschutzes ist der Einsatz von Streusalz gegen Straßenglätte durch Privatpersonen in vielen Städten und Gemeinden verboten. Oftmals tritt diese Regelung aber bei Auftreten von zum Beispiel Blitzeis außer Kraft. Des Weiteren setzen die Kommunen selbst zur Straßensicherung Unmengen von Salz und Rollsplitt ein. Allein in Bayern brachten die Streudienste insgesamt 350.000 Tonnen Salz und knapp 100 Mio. Liter Salzsole aus. Jedes der eingesetzten Streumittel ist schadhaft für die Hundepfoten, und besonders schädigend ist die Kombination von Salz und Splitt.
Wann wird es im Winter gefährlich? Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die sich zum Teil gegenseitig verstärken:
- Die Pfoten reagieren empfindlicher als im Sommer, da der Wechsel von Zimmertemperatur auf Außentemperatur die Haut stark belastet.
- Rollsplitt, scharfkantiges Eis, generell harter, gefrorener Untergrund: Überall lauern Gefahren, die kleinere oder größere Verletzungen an den Ballen oder den empfindlichen Zehenzwischenräumen hervorrufen können.
- In diese Verletzungen kann nun die Salzlake eindringen, was die Wunde weiter reizt und sehr schmerzhaft ist. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort „Salz in die Wunde streuen“. Die Wundheilung wird dadurch auch verlangsamt.
- In den Zehenzwischenräumen ist die Haut besonders empfindlich. Auch ohne Verletzungen reizt das Salz diese Stellen und führt zu wunden Stellen.
- Das Salz entzieht den betroffenen Stellen Feuchtigkeit, was die Pfoten spröder und anfälliger für Verletzungen macht. Zusätzlich können beheizte Räume mit trockener Luft bei unseren Hunden wie bei uns Menschen zu trockener Haut und zusätzlichem Juckreiz führen.
- Die Hunde beginnen an den Pfoten zu lecken und zu knabbern, was die Entzündungen verschlimmern kann.
- Durch das Lecken wird das Salz auch in den Magen aufgenommen, was zu Verdauungsproblemen führt.
Dass Dein Hund betroffen ist, kannst Du an folgenden Anzeichen erkennen:
- Die Pfoten sind teilweise zwischen Zehen entzündet
- Die Pfotenballen zeigen tiefere Risse
- Wunde Stellen an den Pfoten
- Das Tier trödelt beim Gassi gehen
- Unterwegs plötzliches stehenbleiben
- Ausgiebiges Pfotenlecken nach der Tour
- Humpeln
- Salzverkrustete Pfoten
Werden die Symptome nicht oder nur unzureichend behandelt, kann dies im schlimmsten Fall zu einem Tierarztbesuch führen. Dein Tier wird auch sämtliches Interesse an Spiel und Bewegung verlieren. Am besten ist es, möglichen Verletzungen vorzubeugen, und bereits vor den ersten Anzeichen von Wunden Maßnahmen zu ergreifen.
Wenn möglich, die Gassi-Route so legen, dass Bereiche in denen offensiv gesalzen wird gemieden werden. In verkehrsberuhigten Zonen etwa besteht weniger die Gefahr, dass die Kommunen zusätzlich zum Schneeräumen auch salzen und Privatpersonen ist es in der Regel eh nicht gestattet. Zu meiden sind Hauptverkehrswege, Steigungen, Bereiche mit vielen Stufen oder zum Beispiel Bogenbrücken. Hier gelten oftmals Ausnahmeregelungen und es wird intensiv Salz gestreut.
Hundepfoten-Aufbau
Die Hundepfote besteht aus vier bis fünf Zehen, an denen jeweils eine Kralle sitzt. Darunter befinden sich Ballen, die als Polster dienen. Diese sind allerdings nur an vier Krallen vorhanden. Ein Sohlenballen in der Mitte fängt den größten Teil des Körpergewichts ab.
Hornhaut an den Hundepfoten
Als Schutz gegen raue und harte Untergründe weisen die Ballen eine dicke Schicht Hornhaut auf. Das ist kein Problem, sondern normal und notwendig.
Ein Risiko stellt es aber dar, wenn die Hornhaut einreißt. Daher sollte sie bei Bedarf eingecremt werden.
Tipp: Ein Überschuss an Vitamin A kann die Ballenhaut weicher und damit anfälliger werden lassen.
Hundepfoten: Pflege
Eine entsprechende Pflege der Hundepfoten kann Probleme verhindern. Doch wie sollte diese aussehen? Die folgenden Schritte zeigen es:
1. Kontrolle: Fremdkörper, Rötungen oder gar nässende Wunden sollten frühzeitig behandelt werden. Eine tägliche Kontrolle der Ballen und Zwischenräume ist daher unerlässlich.
2. Regelmäßige Reinigung: Wie oben beschrieben werdenim Winter in vielen Wohngegenden die Straße und die Gehwege mit Streusalz oder Kies versehen, um Glatteis zu vermeiden. Für Hundepfoten ist das jedoch sehr schmerzhaft. Hinzukommt, dass die Ballen durch Kälte häufig rissig und trocken sind. Wichtig ist es daher, die Pfoten gründlich abzuwaschen, wenn sie in Kontakt mit Streusalz gekommen sind.
3. Freischneiden: Langhaarige Rassen haben häufig ebenso langes Fell zwischen den Ballen. Dadurch kann sich saisonal unabhängig mehr Schmutz verfangen und auch Grannen sowie Disteln stellen eine größere Gefahr dar, da sie schwerer zu erkennen sind. Zum anderen fällt die Reinigung deutlich aufwendiger aus und Wunden fallen nicht auf.
4. Eincremen: Als Schutz und Pflege gleichzeitig wirkt ein Behandeln der Pfoten mit spezieller Ballensalbe, z.B. Melkfett. Dann hat das Salz keine Möglichkeit mehr direkt auf die Haut einzuwirken und die Salbe versorgt sie mit Feuchtigkeit, um sie geschmeidig zu halten. Hier sollte auf Mittel für Hunde zurückgegriffen werden. Pflegeprodukte für Menschen können unter Umständen giftig für Dein Tier sein, da die Salben auch gerne mal abgeleckt werden. Die meisten Hunde genießen es, wenn die Salbe ein bisschen einmassiert wird.
Salben helfen natürlich nicht sehr viel gegen Rollsplitt. Sollte auf der Route viel Splitt gestreut werden, helfen Hundesocken oder Hundeschuhe. Diese verhindern den direkten Kontakt mit dem Untergrund und vermeiden so Verletzungen. Beim Kauf ist auf guten Sitz zu achten und darauf, dass auch ein Anti-Rutsch System vorhanden ist, da die Wirkung der Krallen als Spikes verloren geht. Ein Nebeneffekt ist das die Pfoten auch warmgehalten werden.
Für langhaarige Rassen ist es wichtig, die Haare zwischen den Krallen zu stutzen. An den langen Haaren können sich sonst Eisklumpen bilden, die immer wieder zwischen den Krallen reiben und die Haut so wund werden lassen. Auch ist es sinnvoll, den Krallen im Winter erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken und diese zu stutzen. Aber nicht zu viel, ist Dein Tier „barfuß“ unterwegs sind die Krallen wichtig, um ein Wegrutschen auf dem Eis zu verhindern.
Ist der Spaziergang beendet, sollten sofort die Pfoten Deines Lieblings inspiziert werden. Zwischen den Krallen und Ballen können sich Kies und Eisklumpen festsetzen, die sofort zu entfernen sind. Die Fremdkörper würden durch Reibung die Haut reizen. Dann die Pfoten und den unteren Teil der Beine mit lauwarmem Wasser waschen, um das Salz zu entfernen. Das Wasser sollte nicht zu warm sein, da ein hoher Temperaturunterschied zwischen Pfote und Wasser schmerzhaft sein könnte. Anschließend alles mit Handtüchern trockenreiben und auf mögliche Verletzungen kontrollieren. Als letzten Schritt die Pfoten nochmals leicht mit Salbe behandeln.
Hundepfoten-Reiniger für die großen Vierbeiner
Gerade bei größeren Rassen kann sich die Reinigung der Hundepfoten, denn sie lassen sich nicht so einfach in die Wanne oder Dusche heben. Mitten im Winter oder im verregneten Herbst dem Vierbeiner mit dem Gartenschlauch abzuspülen ist jedoch oft ebenfalls keine Option.
Ein Hundepfoten-Reiniger kann hier eine wunderbare Lösung darstellen. Bei diesem handelt es sich um ein Gefäß, dessen Innenwand mit einer genoppten Matte ausgekleidet wird. Danach wird es mit Wasser befüllt und die Hundepfote hineingesteckt. Durch Auf- und Abbewegungen wird der Schmutz wirksam entfernt.
Wichtig: Sind Verletzungen an den Pfoten erkennbar, solltest Du mit deinem Tier nicht mehr ohne Hundeschuhe rausgehen. Werden die Wunden mit der Zeit nicht besser oder weigert sich der Hund zu laufen, ist auf jeden Fall der Tierarzt aufzusuchen.
Wir hoffen, dass es bei keinem Tier so weit kommt und wünschen allen einen schönen Winter!
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FAQs
Warum scharren Hunde mit ihren Pfoten?
Dieses Verhalten hat gleich mehrere Gründe. Zum einen markieren sie damit ihr Territorium. Zum anderen wird der Untergrund "geplättet" und andere Tiere werden vertrieben. Im Hundebett oder auf der Couchdecke ergibt das selbstverständlich keinen Sinn der Instinkt dafür ist aber nach wie vor vorhanden.
Verbrennen sich die Hunde die Pfoten?
Ja, das kann sehr schnell passieren. Wer im Sommer auf Asphalt oder Steinen mit dem Hund unterwegs ist, tut dem Tier also keinen Gefallen. Tatsächlich ist es schmerzhafte Folter. Besser sind Erde oder Gras, da sich diese nicht so schnell erhitzen. Schutzschuhe und Schatten sind ebenfalls angeraten.
Welche Verletzungen der Hundepfote gibt es beim Hund?
Die Liste umfasst zahlreiche Möglichkeiten. Darunter:
- Schnitte
- eingetretene Dornen oder Grannen
- Verbrennungen
- Entzündungen
- Geschwüre
- Insektenstiche oder -bisse
Hund knabbert an Pfoten - Warum, was kann ich tun?
Hierbei handelt es sich häufig um Juckreiz. Parasiten, wie beispielsweise Milben, aber auch Allergien können sich dafür verantwortlich zeigen. Weitere mögliche Gründe sind Futtermittelunverträglichkeiten, Streusalz und eingetretene Fremdkörper.
Die Pfoten sollten daher genau untersucht werden, um das zugrundeliegende Problem zu finden!
Was tun, wenn mein Hund ständig an seiner Pfote leckt?
Die Gründe hierfür entsprechen denen des Knabberns an den Pfoten. Es kann sich jedoch auch um eine Zwangsstörung handeln oder der Hund versucht, Stress abzubauen.
Wie müssen Hundepfoten aussehen?
Die Ballen sollten glatt, sauber und trocken sein. Weiche Stellen oder Aufhellungen können Warnzeichen darstellen. Das Gleiche gilt für Feuchtigkeit und rote Stellen.
Sind Grasmilben an den Pfoten des Hundes gefährlich?
Grasmilben erzeugen durch ihre Bisse einen erheblichen Juckreiz, können Schwellungen verursachen und Schmerzen hervorrufen. Vor allem allergische oder empfindliche Hunde leiden daher erheblich unter einem solchen Befall.
Was kann passieren, wenn beim Hund keine Pfotenpflege betrieben wird?
Der Hund kann nur noch unter Schmerzen laufen, beim Gassi "trödeln" und es kann sogar zur Nekrose kommen. Das heißt, dass gegebenenfalls Ballen amputiert werden müssen.
Welche Hunde benötigen eine spezielle Pfotenpflege?
Hunde mit Allergien sollten in jedem Fall eine spezielle und regelmäßige Pfotenpflege erhalten. Auch bei starker Beanspruchung ist dies sinnvoll. Diese ist beispielsweise dann gegeben, wenn der Hund sehr viel auf harten Untergründen läuft, Allergien aufweist oder zum Dauerlecken neigt.